(Original: „Try to leave this world a little better than you found it“)
von Marcus Morath
Ein großer Ausspruch gleich zu Beginn dieser Weihnachtsausgabe unserer Pfadfinder Mariens! Wer das wohl gesagt hat? Es war kein Geringerer als Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, Lord of Gilwell, der Gründer der Pfadfinderbewegung, der größten freien Jugendbewegung der Welt. Diesen Satz hat er auch nicht irgendwann gesagt, sondern wohlüberlegt in seinen Abschiedsbrief an alle Pfadfinder der Welt im Jahr 1937 (gestorben am 8. Januar 1941) geschrieben. Die Pfadfinderpädagogik, wie sie die KPE bis heute lebt, hält sich eng an das „Original“, an den Weg der Erziehung eines Kindes zum jungen Erwachsenen in einer Weise, in der er christliche Werte in überzeugter und überzeugender Weise an jedem Platz lebt, an den ihn der liebe Gott in diesem Leben gestellt hat. Haben wir das im Jahr 2016 mit unserer Jugendarbeit in der KPE geschafft, die Welt ein bisschen besser zu machen? Tatsächlich wäre es vermessen, dies selbst beurteilen zu wollen. Wie immer gilt aber auch hier: „An ihren Früchten werdet Ihr sie erkennen (Mt 7,16)“. In der KPE in Deutschland sind über 2.000 junge Menschen aktiv, die sich – treu zum römisch-katholischen Glauben und verbunden mit Brüdern und Schwestern in ganz Europa – dem Pfadfinderideal verschrieben haben, und dabei sich selbst in abenteuerlichen genauso wie besinnlichen Momenten zu verantwortungsvollen, christlichen Persönlichkeiten entwickeln. Wir Erwachsenen in der KPE sind dabei natürlich nicht blind für die Entwicklungen in unserem Land und in der Welt, wir machen aber keine „politische Jugendarbeit“, sondern versuchen die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen für deren Weg zu stärken. Unser Bund besteht nun im Jahr 2016 bereits seit 40 Jahren, unser Dachverband UIGSE-FSE sogar schon 60 Jahre, so war es in diesem Jahr natürlich auch an der Zeit zu feiern und sich der guten Früchte zu freuen.
Höhepunkte des Jahres 2016
Rein von der Größenordnung gesprochen ist hier sicherlich unser Bundesfest im Frühjahr 2016 mit nahezu 1.000 Teilnehmern in Neu-Ulm zu nennen, mit Singewettstreit, Filmwettstreit, Auftritt vieler Größen aus der Geschichte der KPE, Jubiläumsrückblick und großer Festabendrunde, alles unter dem Motto „40 Jahre KPE und 60 Jahre FSE“. Nicht minder großartig durften wir im Sommer unsere Jubiläums-Bundeswallfahrt zu Maria im grünen Tal in Retzbach bei Würzburg mit 850 Teilnehmern ein ganzes Wochenende lang begehen. Wir wissen nicht, wie viele Lebensentscheidungen in der nächtlichen Anbetung gefallen sind, wie viele Gebete auf der Wallfahrt erhört wurden, wir können nur feststellen, dass dieses Wochenende gesegnet war. Sicherlich auch als Höhepunkt bezeichnen lässt sich das Conseil fédéral (Europaversammlung) der UIGSE im Herbst 2016 in Köln. In Köln wurde unser Dachverband vor 60 Jahren gegründet, und genau an dieser Stelle trafen sich die Bundesführungen aller Mitgliedsverbände mit der Europaführung, um dieses Jubiläum zu feiern und die Zukunft zu planen. Weihbischof em. Dick zelebrierte dabei für die Teilnehmer im Kölner Dom. In einem nächtlichen Stadtspiel konnten unsere Kölner Pfadfinderinnen und Pfadfinder einmal „den Spieß umdrehen“. So mussten sich die Bundesführungen an den Posten der Jugendlichen in der Stadt aufstellen und Aufgaben lösen. Es war eine großartige Stimmung unter allen Beteiligten, von der deutschen Abendrunde zeigten sich viele geradezu gerührt!
Leben vor Ort
Neben dem Gruppenleben vor Ort und den diversen Lagern gab es z.B. Pfingstfahrten der Raiderinnen und der Raider sowie Großfahrten im Sommer und Landeslager in den verschiedenen Bundesländern. Ob allerdings diese „Großveranstaltungen“ für den einzelnen Pfadfinder der Höhepunkt waren oder eine bestimmte Gruppenstunde, ein Tag im Sommerlager, das „großer Gott wir loben Dich“ im Winterlager um Sylvester-Mitternacht, für jeden wird es ein anderer Moment im Jahr 2016 gewesen sein.
Aus- und Weiterbildung
Unseren Anspruch an unsere Jugendarbeit können wir nur ernsthaft aufrechterhalten, wenn beständig in die Schulung der jungen Menschen investiert wird – gar nicht unbedingt im Sinne von Finanzmitteln, sondern selbstlosem Einsatz der erfahrenen Führungen. Im Januar trafen sich wieder die Bundes- und Landesführungen im „Bufülafü“ zum Austausch und zur Planung, für alle Altersstufen wurden Ausbildungskurse und Weiterbildungskurse abgehalten, in Landes- und Stufentreffen wurde gearbeitet, gelernt, geplant.
Geistliche Nahrung
Für das Auftanken der Seele war wie immer gesorgt, in diesem Jahr fanden nun z.B. gleichzeitig drei verschiedene „Karexerzitien“ in Süddeutschland (für Familien), Mitteldeutschland (für Raiderinnen und Raider) und Norddeutschland (für Familien) statt, die alle an ihre Kapazitätsgrenzen gelangten. Die Glaubenslehre der Kirche konnten unsere Mitglieder intensiv in diversen weiteren Exerzitien vertiefen, die Soziallehre der Kirche nicht nur theoretisch kennenlernen, sondern praktisch in der Guten Tat anwenden. Neben vielen anderen Angeboten seien noch die sehr gut besuchten Priesterweihen und Primizen unserer neuen Pfadfinderpriester P. Michael Rehle und P. Gabriel Jocher erwähnt.
Blick in die Zukunft von UIGSE und KPE
Im Jubiläumsjahr konnte die deutsche Europasekretärin der UIGSE – Franziska Harter – feststellen, dass in nahezu allen Mitgliedsbünden die Mitgliederzahlen wachsen, mittlerweile gibt es 62.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder Europas. Auch in der deutschen KPE verzeichnen wir seit mehreren Jahren ein langsames, aber beständiges Wachstum der Mitgliederzahlen, wichtiger aber noch ist das Wachstum in den Herzen der Jugendlichen. Damit diese Jugendarbeit immer weiter orieren kann, müssen langfristige Weichen gestellt werden. Einen Schritt hat das Bundesthing Mitgliederversammlung der KPE) bereits 2015 eingeleitet, es wurde damals beschlossen, die kleineren zwei Gebäude unseres Bundeszentrums zu verkaufen, um noch mehr den Fokus unserer Arbeit auf die eigentliche Gruppenarbeit richten zu können, denn die Häuser haben doch über die Jahre einige Finanzmittel gebunden. Dieser Schritt ist nun getan, die zwei Häuser sind verkauft, das Bundeszentrum St. Aloisius der KPE besteht jetzt aus dem großen Haupthaus (ehemaliges Forsthaus) und 10.000 m Zeltlagerplatz. Über den am Haupthaus bestehenden Renovationsstau wird das Bundesthing 2017 beraten.
Für die langfristige Entwicklung werden aktuell weitere wichtige Schritte eingeleitet. Während bereits die Verwaltungskosten und die Kosten in der Erstellung der Zeitschriften in den letzten Jahren drastisch reduziert werden konnten, sollen nun die Anstrengungen in Weiterbildung und Gruppenunterstützung weiter ausgebaut werden. Wie in den vergangenen Jahren wollen wir weiterhin darauf achten, Gute Taten zu tun. Während in früheren Jahren Hilfstransporte, Aufbauhilfen und Hochwasserhilfen zu verzeichnen waren, planen wir – wie in der letzten Pfadfinder Mariens bereits angekündigt – im Pfadfinderjahr 16/17 eine Spendenaktion für Jugendliche in Sambia. Dies soll nur ein Einblick in unsere bundesweite Arbeit sein, natürlich werden z.B. Gute Taten seit vielen Jahren auch von den Gruppen vor Ort geleistet, diese mögen mir verzeihen, dass ich das viele Gute, das dort geschieht, hier nicht einzeln aufliste.
Es wird Weihnachten
Wie ist es bei Ihnen gerade, lesen Sie diese Pfadfinder Mariens, während draußen ein Schneesturm tobt, oder sieht es eher herbstlich aus? Wir wünschen Ihnen auf alle Fälle den Sonnenschein im Herzen, gönnen Sie sich besinnliche Stunden im Advent und lassen Sie sich vom Christkind in der Krippe anlächeln, dem unschuldigen Kind, das zugleich Schöpfer von Himmel und Erde ist, und dessen Freundschaft Sie sich in jeder Lebenssituation sicher sein können. Gerne möchte ich mich auch wieder für alle Gebete, alle Unterstützung geistlicher wie finanzieller Art im Jahr 2016 bedanken. Die Verantwortlichen in der KPE spüren immer wieder, dass rein mit menschlicher Anstrengung kein gutes Ergebnis zu erwarten ist, wir müssen alle miteinander auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria, der Engel und Heiligen bei Gott, dem Herrn, vertrauen und nie aufhören zu beten. Wenn Sie uns dabei auch durch Ihre Spenden unterstützen, erweitert sich unser Handlungsspielraum, was ich als „Chef der Verwaltung der KPE“ zugegebenermaßen nicht ganz außer Acht lassen kann, wie Sie mir sicherlich nachsehen werden. Vergelt‘s Gott!
Ihnen allen gesegnete Weihnachten und
Herzlich Gut Pfad!
Marcus Morath
Präsident der KPE
(Erschienen in PM 138 4/2016, S. 3-5)
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