Das Jahr der Päpste und Bischöfe

Ein Jahresrückblick

von Marcus Morath

Papst Franziskus

Das größte Ereignis nicht nur für die KPE, sondern für den ganzen Dachverband der UIGSE, war im Jahr 2019 sicherlich das „Euromoot“, also das Treffen der Raide­rinnen und Raider, Ranger und Rover aus allen Mitgliedsländern der UIGSE. Alle waren gemeinsamen auf dem Weg, wie es in dieser Altersstufe üblich ist. Man war aber nicht irgendwo unterwegs und auch nicht irgendwohin, sondern in Italien auf mehreren geschichtlich und religiös be­deutenden Routen. Dabei teilten alle die Anstrengungen des Wanderns und erleb­ten die herrliche Natur sowie das christ­liche und kulturelle Erbe der Region. Am Ende der einwöchigen Wanderung zog man sternförmig in die Ewige Stadt Rom ein. Als Höhepunkt kam es zur Begegnung unseres Bundes mit dem Heiligen Vater, Papst Franziskus, der eine Privataudienz für die über 5.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder hielt und sie als Zeugen Christi in die Heimat­länder aussandte. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm dann auch das auf dem Weg erstellte Geschenk überreicht, eine von den Pfadfindern handgeschriebene Bibel. Papst Franzis­kus war sichtlich begeistert von den freudesprühenden Jugendlichen, legte sich ein Pfad­finderhalstuch um und nahm das Pfadfinderbanner in die Hand. Ein sehr bewegendes Ereignis für alle Dabeigewesenen und ein großer Moment für unseren Pfadfinderbund.

Papst Benedikt XVI.

Auch in „Privataudienz“, allerdings im kleinen Rahmen der Begegnung in den vatikanischen Gärten, durfte unsere Bundessekretärin Dr. Maria Hylak mit ihrer Familie und unserem ehemaligen Bundeskuraten und jetzigen Generaloberen der SJM, P. Paul Schindele, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. aus dem Leben der KPE berichten. Er kennt ja die KPE schon seit deren Gründungstagen und hat sich bereits als Kardinal sehr lobend über die KPE geäußert.

Bischof Dr. Stefan Oster

Mit Blick auf die KPE in Deutschland war das größte KPE-Er­eignis 2019 eindeutig die Bundeswallfahrt nach Altötting, bei der ca. 1.200 Wölflinge, Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Eltern und Freunde den altehrwürdigen Wallfahrtsort mit fröhlichem La­chen und innigem Singen und Beten erfüllten. Zu unserer großen Freude zelebrierte der Jugendbischof Deutschlands, Bischof Dr. Stefan Oster, unsere Wallfahrtsmesse und nahm sich anschlie­ßend auch noch ausgiebig Zeit, mit unseren jungen Erwachsenen das Gespräch zu suchen.

EIn Bischof in der Ukraine und einer in Serbien

Zwar konnte der Bischof der Ukraine – dessen Namen ich lei­der nicht notiert habe – nicht selbst am Conseil fédéral in Lwiw (Lemberg) teilnehmen, begleitete aber mit innigem Grußwort das Treffen, indem er die Bedeutung der UIGSE auch für die Ukraine und die Ehre, dass das Conseil in Lemberg weilte, betonte. Nun, für uns war es mindestens eine genauso große Ehre, in der Uk­raine so gastfreundlich empfangen zu werden: einem Land, das es durch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten des Landes wahrlich nicht leicht hat. Beeindruckt durften wir an der Hl. Messe im griechisch-katholischen Ritus unserer unierten uk­rainischen Schwestern und Brüder teilnehmen und dem Pfadfin­derchor lauschen. Konzentriert wurde während dieses Wochen­endes im Oktober von den Vertretern der 20 Mitgliedsländer der UIGSE an Zukunftsthemen gearbeitet.

Die Großfahrtrunde des Mädchenbundes wiederum war zu Be­ginn ihrer Russlandfahrt zu Gast bei Bischof Joseph Werth SJ in Novosibirsk. Bischof Werth, der noch in der Untergrundkirche der ehemaligen Sowjetunion ins Noviziat der Jesuiten eingetreten war und auf geheimen Wegen die nächsten Schritte zum Pries­tertum gehen musste, beeindruckte durch sein ruhiges, tiefes Zeugnis alle sehr und prägte damit die drei Wochen in Sibirien entscheidend. Umso schöner: auch Bischof Werth war von der KPE-Gruppe angetan und beantragte die Aufnahme in unseren Verband. Wir planen also schon das nächste Treffen… Dann mit Halstuchverleihung!

Der Alltag

Auch wenn das noch nicht alle Begegnungen der KPE mit den Hirten der Kirche im Jahr 2019 waren, will ich es aber nun ein­mal bei dieser Aufzählung bewenden lassen. Es ist ja im Leben eines katholischen Pfadfinders nicht so, dass der Alltag beständig mit Superlativen gepflastert ist. Der treue Glaube zeigt sich gera­de im unspektakulären Alltag, wenn niemand zusieht und man trotzdem oder gerade deshalb die innige Verbindung zu unserem Schöpfer beständig sucht, im regelmäßigen Gebet, bei der Rat-Suche in alltäglichen Entscheidungen. Wir dürfen solche beson­deren Gelegenheiten aber als Gnade begreifen und uns darüber freuen.

Das Pfadfinderjahr

Das irdische Leben ist ein beständiges Auf und Ab; jeder kennt die Freuden, aber auch die Leiden, die unverhofft und unvermittelt eintreffen. Wir als Pfadfinder der Katholischen Pfadfinderschaft Europas dürfen dankbar auf ein abenteuerliches Jahr 2019 zurückblicken, bei dem wir Schwierigkeiten und Freuden gleichermaßen als Geschenk Gottes angenommen haben. In vielen großen und kleinen Veranstaltungen, seien es die Gruppenstunden vor Ort, Akademien, Lager, Singewettstreit, Exerzitien, Ausbildungskurse, Stufentreffen, Wallfahrten oder auch Things (Pfadfinderkonferenzen), immer und überall haben wir versucht, uns weiterzuentwickeln, gemäß den Zielen des Pfadfindertums, die ja nichts anders bezwecken als ein glückliches Leben in lebendiger Verbundenheit mit Christus.

Die Faszination

Jede kleine Gruppe vor Ort unterstützt die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu christlichen Persönlichkeiten, und wenn es auch eine Wölflingsmeute von nur drei Wölflingen ist. Dabei hilft uns die pfadfinderische Methode. In vielen Fahrten und Lagern waren wir auch im Jahr 2019 rund um den Globus unterwegs, teilweise auch beim Besuch unserer Schwestern und Brüder der UIGSE, die sich mittlerweile immer weiter um den ganzen Globus spannt. Aus immer neuen Ländern kommen Anfragen und Bitten, dort Gruppen zu gründen oder Gruppen aufzunehmen. Neu hinzu­gekommen sind nun im Jahr 2019 Irland, Argentinien, Panama, Brasilien und Kolumbien. Dabei ist es im Namen UIGSE nicht das „E“ als geografischer Kontinent Europa, der diese Faszination ausübt, sondern das Wertefundament, das wir damit assoziieren und der überzeugend gelebte katholische Glaube, der unseren Verband attraktiv macht.

So bleibt es spannend, wohin uns der liebe Gott in den nächsten Jahren noch führen wird. Ihnen allen darf ich herzlich im Namen von Bundesführung und Vorstand sowie allen Pfadfinderinnen und Pfadfindern der KPE danken für Ihre Unterstützung unserer Jugendarbeit, für Ihr Gebet und Ihre Spenden und darf Ihnen un­sere Verbundenheit im Gebet versichern.

Ihnen allen wünsche ich gesegnete Weihnachten und

Herzlich Gut Pfad!

Marcus Morath

Präsident der KPE

( Erschienen in PM 149 4-2019, S. 3-5)


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