Zusammenfassung des Buches “Die priesterliche Frau – das Priestertum des Herzens“ von Jo Croissant
von Maria Lechner
Jede Frau trägt die Frage nach ihrem wahren Wesen, ihrer Berufung und ihrer Sendung in sich. Im Buch „Die priesterliche Frau – das Priestertum des Herzens“ möchte Jo Croissant diese Frage beantworten. Sie erklärt den wunderbaren Plan Gottes, dass wir als Mann und Frau nach seinem Abbild erschaffen worden sind. Mann und Frau wurden gleich an Würde, aber dennoch unterschiedlich erschaffen, um sich gegenseitig zu ergänzen. Gottes Vorstellung von unserer Berufung ist größer als wir es uns je vorstellen könnten.
Tochter Gottes
Seit der Taufe sind wir geliebte Kinder Gottes. Gott ist unser Vater! Unser leiblicher Vater ist der erste Mann, dem eine Frau begegnet und der uns hilft, erwachsen und eigenständig zu werden. Gott sieht immer mit seinem liebenden Blick auf uns, der uns aufbaut, uns Selbstvertrauen, Mut und Kraft geben möchte, um Hindernisse zu überwinden.
Jede Frau hat die Berufung zur Tochter Gottes, Ehefrau und Mutter!
Er schenkt uns unsere unauslöschliche Würde! Der Wunsch geliebt zu werden, ist der geheime bewusste Antrieb unseres gesamten Tuns. Wir möchten Anerkennung erhalten und anderen gefallen. Der Blick anderer macht uns aber unfrei. Frei sein heißt, sich vom Blick der anderen zu befreien und entschieden unter Gottes Blick zu leben! Gott kann alles in uns tun – er braucht nur unser JA! Wir dürfen uns IHM ganz anvertrauen, denn er sorgt für uns!
Umgang mit Schwierigkeiten
Die Lösung aller Probleme besteht im Betrachten des Antlitzes Jesus, der das Leben und das Sein ist. Zwischen einer Bitte und der Antwort Gottes, liegt die Zeit des Glaubens. Wir dürfen empfangen und uns der Geduld des Vaters anpassen, da uns diese reinigt, verwandelt und eint. Wir sind geliebte Töchter Gottes und haben somit auch eine besondere Beziehung zu Gott. Er hört immer unsere Bitten und unser Gebet wir dürfen Fürsprecherinnen sein wie Maria!
Ehefrau
Unsere zweite Berufung, Ehefrau zu sein, gründet darauf, geliebte Tochter Gottes zu sein. Wir können erst Ehefrau sein, wenn der Leib, das Herz und die Seele bereit zur Hingabe sind. Heiraten bedeutet, ganz aus sich herauszugehen, um sich dem anderen ganz zu schenken und ihn zu lieben. Man kann nur geben, was man hat. Wenn Gottes Gegenwart nicht in mir ist, bleibt man ständig in der Haltung des Erwartens, nicht des Gebens.
Maria Lechner (* 23 Jahre, 16.11.1994) belegte als Teilnehmerin des nationalen Rede-Wettbewerbs Österreichs auf Landesebene mit einem Plädoyer für den Schutz desnLebens den ersten und auf Bundesebene den fünften Platz. Sie engagiert sich kirchlich und gesellschaftlich im örtlichen Gemeinde- und Kirchenbeirat, in Chören sowie in der Pfadfinderarbeit. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester und einer einjährigen Weltreise durch Indien, Neuseeland, Australien, die Philippinen und Südamerika leitet sie nun wieder eine Wölflingsgruppe.
Wir sind dazu geschaffen, Liebe zu empfangen, zu schenken und deren Früchte zu ernten! Wenn wir auf uns selbst bezogen bleiben und nur empfangen möchten, bevor wir geben können, erstickt diese kostbare Gabe. Eine wirkliche Ehefrau wird man erst in der Verbundenheit des ganzen Wesens mit Gott. Ein Mann kann unsere innerste Sehnsucht nicht stillen – nur Gott kann das!
„Ehefrau“ ist man auch im gottgeweihten Leben, wenn man sich ganz Gott schenkt und sich ihm hingibt. Die Liebe, die man von Gott empfängt, soll man an andere weitergeben.
Erlösungsordnung = Liebe & Unterordnung
Die Berufung der Frau ist die Liebe und in der Liebe der Frau liegt etwas von der Liebe Gottes. In Genesis lesen wir, dass sich die Frau der Unterordnung entzog, sich vom Blick Gottes trennte und sich von der Quelle der Liebe abschnitt. Daher werden wir im Epheserbrief erneut aufgefordert: Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi – die Frau ihrem Mann und auch dem Herrn. Also: Selbsthingabe an Gott und uneigennützige Hingabe an den anderen bewirkt Heil und Achtung vor dem anderen. Unterordnung ist auch eine Demutshaltung, d.h. im Blick Gottes leben, seine Schwächen und Begabungen kennen und dankbar zu sein.
Wenn wir unser Leben voller Hingabe, wie Jesus sich dem Willen des Vaters unterwarf und im Bewusstsein von Gott geliebt zu sein, ganz Gott schenken, der alles mit Weisheit und Liebe geschaffen hat, können wir uns unterordnen und uns somit dem Schutz des anderen anvertrauen.
Die Liebe und das Kreuz
Das Kreuz steht in unserem Alltag für alles, was uns zuwider ist und was wir nicht bewältigen können. Ohne Kreuz gibt es keine Liebe. Das Kreuz ist der größte Beweis für Gottes Liebe zu den Menschen, denn er hat sein Leben für uns hingegeben. Empörung und etwas nicht annehmen wollen führt zu Leid. Besser wäre es, etwas ruhig anzunehmen und uns daran erinnern, dass wir Kinder Gottes sind und Gott das Beste für uns will. Was uns leiden lässt, ist die Zeit, die wir brauchen, um das Kreuz anzunehmen und zu umarmen. Der Herr ist allmächtig und kann erneut Leben schenken, wenn alles verloren scheint. – Er ist von den Toten auferstanden!
Wir dürfen verkünden, dass Christus wahrhaft auferstanden ist und durch seinen Sieg über den Tod alle Niederlagen auf sich genommen hat.
Mutter sein
Jede Frau hat den Leib, den Verstand und das Herz einer Mutter. – Wir dürfen Leben schenken! Die Frau trägt einen Ruf zum Leben in ihrem Schoß und durch ihre Mütterlichkeit ist sie mit einer einzigartigen Gnade betraut, die sie zu einer besonderen unersetzlichen Rolle bestimmt. Es gibt aber auch keine Mutterschaft ohne Opfer, d.h. ohne Selbsthingabe aus Liebe. Wer liebt, ist bereit für das Glück seiner Liebsten alles – manchmal sogar das eigene Leben – aufzuopfern. Durch das Opfer stirbt in uns nur das, was zum Sterben berufen ist, sodass es uns innerlich festigt und erneuert. Glück findet man, wenn man nicht auf sich selbst schaut, sondern andere glücklich macht. Wenn wir Liebe säen, werden wir Liebe ernten! Bei der geistigen Mutterschaft darf die Frau andere für das göttliche Leben „gebären“ und viele „geistige Kinder“ auf dem Weg zu Gott begleiten.
Das Ja der Frau
Maria ist auch unsere Mutter und wir dürfen sie uns zum Vorbild nehmen. Wir dürfen wie Maria immer wieder aufs Neue – zu allem, was kommt – JA sagen! Gott möchte durch uns wirken. – Stellen wir uns ihm daher ganz zur Verfügung. Er möchte uns fruchtbar machen, d.h. durch uns Frucht bringen. Wir dürfen auf Gottes Liebe antworten: Siehe, hier bin ich. Mir geschehe nach deinem Wort!
Nehmen wir uns die Mutter Gottes zum Vorbild, weihen wir uns ihr, versetzen wir uns in ihr Herz und lassen wir uns von ihr verwandeln.
Maria kennt und liebt uns und möchte, dass wir so werden wie wir im Herzen Gottes schon sind. Sie möchte uns zum Herzen Jesu führen. Maria hat Jesus unter ihrem Herzen getragen, wo er geformt worden ist und wohin wir gehen müssen, um uns formen zu lassen, damit Christus in uns wachsen kann. Wenn wir die Rosenkranzgeheimnisse betrachten, sehen wir das Unsichtbare und können Maria immer besser kennenlernen und uns von ihr formen lassen.
In der Betrachtung wie Maria Tochter Gottes, Ehefrau und Mutter war und ist, werden wir selbst lernen, Töchter Gottes, Ehefrauen und Mütter zu werden!
„Ich weiß, dass in jeder von euch ein Geheimnis und ein Schatz verborgen ist, den zu entdecken ihr berufen seid!“ (Hl. Papst Johannes Paul II.).
(Erschienen in PM 141 3-2017, S. 7-9)
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